Karton, Wellkarton & mehr

Willkommen auf unserer Informationsseite über Karton!

Entdecken Sie die vielseitigen Vorteile dieses Verpackungsmaterials. Erfahren Sie unter anderem mehr über Wellkarton, Nachhaltigkeit und Lebensmittelverpackungen. Tauchen Sie ein in die Welt der Karton-Experten und finden Sie weiterführende Informationen zu verschiedenen Themen. Zudem werden viele Fachbegriffe und Verfahren erklärt.

Allgemeine Informationen, Links & PDFs

  • Karton eignet sich ideal zum Verpackung und Umhüllen. Eine Kartonverpackung biete enorme Vortelie gegenüber anderen Verpackungsmaterialien:

    • Karton ist das einzige Verpackungsmaterial, welches aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird

    • Karton ist das einzige Verpackungsmaterial für das ein bestens ausgebauter Recyclingkreislauf besteht

    • Karton ist das einzige Verpackungsmaterial, bei dem beim Littering keine umweltschädliche Mikrofasern entstehen

    • Karton sieht gut aus und fühlt sich gut an

    • Karton bietet die beste Lesbarkeit von allen Verpackungsmaterialien

    • Karton bietet Marke und Produktgattung in prägnanter Form dar

    • Karton vermittelt Qualität

    • Karton erzeugt das Gefühl von Wärme und Natürlichkeit

    • Karton strahlt Sicherheit und Solidarität aus

    • Karton ist das ideale Material für besondere Situationen

    • Karton ist leicht zu öffnen und wieder zu verschliessen

    • Karton schützt den Inhalt vor Schäden

    • Karton ist leicht zu entsorgen

    Unsere Partnerseite procarton.com zeigt Ihnen detailliert alle Vorteile von Karton auf.

  • Wellkarton ist eine beliebtes und verbreitetes Verpackungs- material. Es eignet sich für Transportverpackungen, als Displaymaterial und als Food- und Non Food Verpackung. Und sogar in der Möbelindustrie kann man es finden. Die Vorteile von Wellkarton sind: Leichtigkeit, Vielseitigkeit, die günstige Kosten und der Umweltaspekt (hoher Anteil von Recyclingmaterial). Kurz gesagt Wellkarton ist ein preiswerter Alleskönner.

    Mehr über Wellkarton finden Sie beim Verband der Wellkarton Produzenten.

  • Die europäischen Wälder, die von der Papier- und Kartonindustrie genützt werden, sind nachhaltig. Jedes Jahr wächst mehr Holz nach, als geernet wird - eine Fläche die rund 1,5 Millionen Fussballfeldern entspricht.

    Die Industrie bezieht rund 50% der Primärenergie aus Biomasse, wobei aus den Nebenprodukten des Holzes erneuerbare Energie in Form von Elektrizität und Dampf für den Hersellungsprozess gewonnen wird. Dadurch wird der Einsatz von nicht erneuerbaren, fossiler Energiequellen wie Öl, Kohle oder Gas vermieden. Die fossilen CO2-Emissionen pro Tonne sind seit 1990 um 29% zurückgegangen.

    Die Papier- und Kartonindustrie hat in der Schweiz und in Europa eine gut ausgebaute Infrastruktur zur Rückgewinnung. Rund 80% aller Faltschachteln in Europa werden recycelt.

    Download als PDF:

    Eine Einführung in die Nachhaltigkeit von Kartonverpackungen

    Introduction aux perspectives de développement durable dans le domaine des emballages en carton plat

    Introduzione al cartoncino: La prospettiva del packaging sulla sostenibilità

    An introduction to cartonboard packagings perspective on sustainability

  • ECMA (Europäischer Verband der Faltschachtelhersteller) präsentiert die 4. Ausgabe des ECMA Codes für Faltschachteldesigns, der Referenzstandart für Design und Konstruktion von Kartonverpackungen.

    Download Flyer >>

    Alle notwendigen Informationen über den neuen ECMA Code finden Sie hier.

Fachbegriffe

  • Faltschachtelherstellung. In Europa werden jedes Jahr ungefähr 7 Millionen Tonnen dieses Materials hergestellt, und trotz der Vielzahl an Varianten lassen sich die meisten verwendeten Kartonsorten in eine von vier Kategorien einordnen. Sämtliche Kartonsorten werden aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt. Die hergestellten Qualitäten bestehen alle aus mehreren Lagen, die Unterschiede zwischen den vier Kategorien sind auf die Unterschiede zwischen den für die verschiedenen Lagen verwendeten Materialien zurü ckzuführen. So wird bei einigen zu 100% Primärfaserstoff als Rohstoff verwendet, bei anderen zu 100% Faserstoff aus Altpapier und bei wieder anderen eine Kombination von beiden. Auf den folgenden Seiten sehen Sie Illustrationen der vier Basiskartonsorten, jeweils mit einer kurzen Erklärung zu ihrer Benennung, ihrem Aufbau und ihrem Verwendungszweck.Beinahe jede in Europa ve rkaufte Kartonsorte hat einen Strich auf der Decklage bzw. der zu bedruckenden Lage. Dieser soll die Glanz- und Druckqualität verbessern. Es sind jedoch auch Kartonqualitäten ohne Strich für spezielle Anwendungen, wie etwa für Skinkarton, erhältlich. Karton gibt es in vielen verschiedenen Grammaturen. Üblicherweise hat Karton ein Flächengewicht ab ca. 200 g/m2 bis über 600 g/m2. Neben den Basisqualitäten gibt es viele verschiedene Va rianten, die an den jeweiligen speziellen Verwendungszweck angepasst sind. So können beispielsweise besondere Zusätze enthalten sein, die den Karton für den Gebrauch für Tiefkühlkostwasser- und feuchtigkeitsresistent machen. Auch können Kunststoffbeschichtungen, gewöhnlich durch Extrusionsbeschichtung, direkt auf den Karton aufgebracht werden, um eine Wasser- und Fett abstoßende Barriere zu schaffen, etwa für den Gebrauch in der Tierfutterverpackung. Karton kann darüber hinaus mit Folie oder metallisiertem Polyester laminiert werden, um dem Material ein metallisches Aussehen zu verleihen. Die Nachfrage nach diesen besonderen Sorten steigt. Es gibt noch weitere Sorten, wie z. B. für Mikrowellen geeigneter Karton, Sicherheitskarton und viele andere mehr.

  • Karton besteht aus unterschiedlichen Faserstoffarten bzw. aus einer Kombination verschiedener Faserstoffarten. Die am häufigsten verwendeten Faserstoffarten sind:

    Zellstoff – In der Produktion von Zellstoff werden die Zellstofffasern aus Holz gewonnen, indem die Holzspäne in chemischen Lösungen gekocht werden.

    Holzstoff – In der Produktion von Holzstoff werden die Stofffasern aus Holz durch ein Schleif- und Mahlverfahren gewonnen.

    Faserstoff aus Altpapier – Für die Herstellung von Faserstoff aus Altpapier wird faserstoffhaltiges Material recycelt. Für die Herstellung von Karton geeignete Ausgangsstoffe sind Reste aus der Papier- und Kartonherstellung sowie Altpapier und Verpackungen aus Sammlungen

  • Gebleichter Zellstoffkarton – SBB/SBS/GZ

    Diese Qualität besteht üblicherweise zu 100% aus gebleichtem Zellstoff und verfügt über zwei oder drei Strichlagen auf der Oberseite sowie eine rü ckseitige Strichlage. Sie wird eingesetzt für grafische Anwendungen, Verp ackungen von Kosmetik und Luxusartikeln, pharm a zeutischen

    Produkten und Zigaretten. Für die Anwendung bei Flüssigkeitsverpackungen wird sie mit Barrierematerial kombiniert.

    Ungebleichter Zellstoffkarton – SUB/SUS

    Diese Qualität besteht üblicherweise zu 100% aus ungebleichtem Zellstoff und hat z wei oder drei Strichlagen auf der Oberseite. Manchmal wird eine weiße Rückseite aufgetragen. Diese Qualität kommt vor allem bei Multipacks zum Einsatz, beispielsweise für Flaschen und Dosen, da sie sehr reißfest ist und wasserresistent gemacht werden kann, was während des Verpackungsvorganges von großer Bedeutung ist. Sie kommt darüber hinaus auch in vielen anderen allgemeinen Verpackungsbereichen, in denen Festigkeit wichtig ist, zum Einsatz.

    Primärfaserkarton – FBB/GC/UC

    Diese Qualität besteht aus mehreren Holzstofflagen zwischen zwei Lagen Zellstoff und bis zu drei Strichlagen an der Oberseite sowie einem Rückseitenstrich. Sie wird eingesetzt für grafische Anwendungen, für Verpackungen von pharmazeutischen Produkten und Zigaretten, Tiefkühl- und Kühlkost und anderen Lebensmitteln, für anspruchsvolle

    Verpackungen von Süßwaren und Getränken sowie für viele andere Bereiche.

    Sekundärfaserkarton – WLC/GD/GT/UD

    Diese Qualität wird überwiegend aus recycelten Fasern hergestellt. Sie besteht aus mehreren Lagen von denen jede aus einer bestimmten Rohstoffqualität hergestellt werden kann. Die obersten und untersten Decklagen können auch ausgebleichtem Zellstoff oder Holzstoff sein.

    Üblicherweise ist sie auf der Oberseite dreifach gestrichen und hat einen

    Rückseitenstrich. Zur Anwendung kommt sie z.B. als Verpackung von Tiefkühl- und Kühlkost, Frühstückscerealien, Schuhen, Papiertüchern, Spielsachen usw. Ihre Rückseite ist üblicherweise weiß oder grau.

  • Flächengewicht/Grammatur

    Das Gewicht des Faltschachtelkartons in Gramm pro Quadratmeter (g/m2). Papier mit einer Grammatur von über 160 g/m2 wird in der Regel als Karton bezeichnet, da faserbasiertes Material erst ab diesem Grad steif und stabil genug ist, um als Verpackung zu dienen. Die meisten Verpackungen aus Karton weisen ein Flächengewicht zwischen 200 und 500 g/m2 auf.

    Dicke

    Das Mass zwischen Ober- und Rückseite des Kartonbogens, gemessen in Tausendstel Millimeter (μm). Das Material, das für die meisten Kartonverp ackungen verwendet wird, weist eine Dicke von 350 bis 800 μm auf.

    Dichte

    Beschreibt, wie kompakt der Karton ist, gemessen in Gramm pro Kubikzen timeter (g/cm3).

    Spezielle Volumen

    Beschreibt die Raumgröße des Kartons gemessen in Kubikzentimeter pro Gramm ( cm3/ g). Ein Karton, der in Bezug auf sein Gewicht voluminös ist, hat ein hohes Volumen. Ein kompakter Karton verfügt über ein geringes Volumen. Karton mit hohem Volumen fühlt sich gewöhnlich steifer und dicker an als Karton mit gleichem Flächengewicht, aber geringerem Volumen.

    Maschinenlaufrichtung

    Bei der Kartonherstellung richten sich die Fasern in Produktionslaufrichtung der Kartonmaschine aus (MD). Das bedeutet, dass der Karton in Maschinenlaufrichtung eine höhere Steifigkeit und Festigkeit auf weist als quer zur Maschinenlaufrichtung (CD). Hinsichtlich der Biegesteifigkeit ist eine Rillung quer zur Laufrichtung besser als eine Rillung in Laufrichtung (siehe ‘ Rillen’).

    Steifigkeit

    Steifigkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften von Karton . Die Anforderungen an die Steifigkeit ziehen sich durch die ganze Kette, vom Versand über das Warenregal bis hin zum Verbraucher. Karton ist das einzige Material, das eine hohe Steifigkeit pro Gewichtseinheit aufweisen kann. Ohne Steifigkeit könnte Karton seine Hauptfunktion, den Schutz des Verpackungsinhaltes, nicht erfüllen.

    Stapelstauchdruck

    Wenn Faltschachteln aufeinander gestapelt werden, trägt die unterste Lage natürlich die größte Last. Um zu vermeiden, dass die Faltschachteln stauchen, ist ihre wichtigste Eigenschaft eine gute Stapelstauchfestigkeit.

    Reissfestigkeit

    Die Kraft, die erforderlich ist, um einen Kartonbogen an einer geschlitzten Linie einzureissen. Diese ist zum Beispiel für die Funktion von Aufreissstreifen beim Öffnen der Verpackung wichtig.

    Rupffestigkeit

    Die Fähigkeit von Karton, auf seine Oberfläche einwirkenden Kräfte, z.B. dem Zug der Druckfarbe beim Druckvorgang, Widerstand entgegenzusetzen. Sie ist wichtig, damit die Oberfläche des Kartons während des Druckvorganges nicht von der Druckfarbe abgelöst wird.

    Oberflächenglätte

    Ein Maß dafür, wie glatt die Oberfläche des Faltschachtelkartons ist. Eine glatte Oberfläche ist wichtig für das Erzielen zufrieden stellender Druck- und Lackierergebnisse.

    Planlage

    Die Fähigkeit des Kartons, während des Druckvorgangs und in der Weiterverarbeitung flach (parallel zu einer ebenen Fläche) zu bleiben.

    Weissgrad

    Die sichtbare Wahrnehmung der Weisse des Kartons. Der Weissgrad wird in einem Zahlenwert ausgedrückt.

    Helligkeit

    Helligkeit ist ein Begriff, der in zwei unterschiedlichen Zusammenhängen gebraucht wird. In Bezug auf die Bildreproduktion beschreibt Helligkeit die Farbintensität. Eine andere Bezeichnung hierfür ist Lumineszenz. Sie beschreibt, wie hell oder dunkel ein Bild ist. In Bezug auf Karton bezeichnet Helligkeit die Reflexion von Licht von der Oberfläche des Kartons bei einer Wellenlänge von z.B. 457 nm (nm = Nanometer) in Prozent.

    Glanz

    Je mehr Licht von der Oberfläche des Kartons reflektiert wird, umso höher ist der Glanz. Glanz kann durch verschiedene Veredelungsmethoden erzielt werden.

    Opazität

    Opazität ist das Mass für die Undurchsichtigkeit von Karton oder Undurchsichtigkeit der gestrichenen Oberfläche des Kartons in Prozent. Ein hoher Prozentsatz entspricht einem Karton mit geringer Transparenz (hoher Opazität). Ein Karton mit 100% Opazität ist vollkommen lichtundurchlässig. Der Grad an Opazität hängt davon ab, wie gut das Licht durch den Karton gestreut und absorbiert wird. Hohe Opazität ist wichtig, wenn beide Seiten des Kartonbogens bedruckt werden .

  • Buchdruck/Hochdruck

    Bei diesem Dru ckverfahren wird die Druckfarbe auf das erhöht liegende Druckbild der Druckform aufgetragen und dann direkt auf die Oberfläche des Kartons abgegeben.

    Flexodruck

    Bei diesem direkten Druckverfahren sind die druckenden Stellen höher als die nicht druckenden Stellen. Die Druckform (Druckplatte) besteht aus einem Metallkern und ist mit Gummi oder Kunststoff beschichtet. Der Vorteil des Flexodrucks liegt darin, dass damit fast alle Materialien bedruckt werden können. Auch wasserbasierte Druckfarben können verwendet werden. Ein Nachteil ist, dass es beim Flexodruck Schwierigkeiten in der Reproduktion bestimmter Farbtöne geben kann.

    Digitaldruck

    Eine Druckmaschine, die Informationen, ähnlich wie ein Computerdru cker, direkt von einem Computer ausdruckt. Es ist daher nicht erforderlich, einen Film oder eine Druckplatte herzustellen. Die Vorteile liegen in der Schnelligkeit, Individualisierbarkeit und den geringen Kosten für kleine Farbdruckauflagen.

    Offsetdruck

    Der Bogenoffsetdruck ist das bei Karton am häufigsten angewendete Druckverfahren. Der Offsetdruck ist ein indirektes Druckverfahren, d. h. die Druckfarbe wird nicht direkt von der Druckplatte auf den Karton übertragen. Die Druckfarbe wird vielmehr von der Druckform (Plattenzylinder) auf einen Gummituchzylinder abgegeben, der dann die Druckfarbe/das Druckbild auf dem Karton absetzt (engl. “ set off”). Der “ Offsetdruck” geht auf die Offset-Lithographie zurück, ein Druckverfahren, bei dem sich die druckenden Stellen und nicht druckenden Stellen durch chemische Eigenschaften und nicht durch Höhendifferenzen unterscheiden.

  • Druckplatte

    Die beim Offsetdruck verwendete Druckform für die zu druckende Bildstelle. Die Druckplatte (Aluminium ca. 0,3 mm dick) wird um den Plattenzylinder gespannt.

    Gummituch

    Beim Offsetdruck wird über eine ebene, dünne Gummiplatte, die um einen Zylinder gespannt wird (Gummizylinder) die Druckfarbe (das Druckbild) vom Plattenzylinder auf den Faltschachtelkarton übertragen.

    Druckfarbe

    Besteht aus dem jeweiligen Farbpigment (Farbton) und Bindemitteln (Öle und Harze). Die Druckfarbe wird mit Farbwalzen auf die Druckplatte aufgetragen und über das Gummituch auf den Karton übertragen. Mit Hilfe der Bindemittel in der Druckfarbe bleiben die Farbpigmente an der Oberfläche des Kartons haften.

    Lack (Matt- und Glanzlacke)

    Es gibt verschiedene Lackarten, von denen alle ihre jeweiligen Vorteile und Eigenschaften haben. Die Oberfläche von Faltschachtelkarton wird lackiert, um sie vor Kratzern oder Verschmutzung zu schützen. Lack kann auch verwendet werden, um den Glanz eines Druckproduktes insgesamt oder teilweise zu betonen. Der Lack wird entweder direkt in der Druckmaschine oder anschließend in einem separaten Vorgang auf den Faltschachtelkarton aufgetragen.

    Drucklack – Lack auf Mineralölbasis, der in einer Druckmaschine aufgetragen wird. Schützt die Oberfläche.

    Dispersionslack – wird in der Druckmaschine an einer Lackstation aufgetragen. Schützt die Oberfläche und garantiert guten Glanz und Abriebfestigkeit.

    UV- Lack – wird entweder direkt in der Dru ckmaschine oder in einer separaten Lackiermaschine aufgetragen. Verleiht der Oberfläche hohen Glanz und Abriebfestigkeit.

    Feuchtmittel

    Kommt im konventionellen Offsetdru ck zum Einsatz. Das Feuchtmittel erfüllt beim Offsetdru ck wichtige Funktionen:

    • Hält die nicht dru ckenden Stellen auf der Druckplatte farbfrei

    • Führt eventuellen Staub ab

    • Kühlt während des Druckvorgangs

    Da Feuchtmittel beim konventionellen Offsetdru ck unerlässlich ist, sind Dimensionsstabilität und Planlage des Faltschachtelkartons von grosser Bedeutung (siehe ‘ Dimensionsstabiltät’ und ‘ Planlage’).

    Registerhaltigkeit (Passergenauigkeit)

    Bedeutet, dass alle Dru ckfarben exakt aufeinander ausgerichtet sind, z.B. die einzelnen Farben beim Vierfarbendruck oder während des nachfolgenden Stanzens, Schneidens, Prägens, etc. Passerdifferenzen treten auf, wenn die einzelnen Farben nicht genau aufeinander gedruckt werden. Passerdifferenzen verursachen unscharfe Bilder, Farbverschiebungen an denKanten etc. Um Passerdifferenzen zu vermeiden, ist es wichtig, dass der Karton dimensions stabil ist (siehe ‘ Dimensionsstabilität’).

    Rasterdruck

    Druckaufbau, bei dem die Farben durch kleine Punkte dargestellt werden (sogenannte Raster- oder Bildpunkte, die ein Bildraster formen). Die Grösse der Punkte bestimmt die visuelle Farbintensität. Die Kombination der verschiedenen Farben im Rasterdruck ermöglicht eine Vielzahl von Farbtönen.

    Rasterweite

    Die Rasterweite (auch Rasterzahl oder Auflösung genannt) ist die Anzahl der Rasterlinien pro Längeneinheit. Sie wird in Linien pro Zentimeter (cm) oder Zoll (lpi) gemessen. Je mehr Rasterlinien, umso mehr Bilddetails. Die Kartonqualität und die Wahl des Druckverfahrens bestimmen die Rasterweite, die im Druck verwendet werden kann.

  • Laminieren

    Der bedru ckte Bogen wird mit einer Schicht aus Kunststoff- oder Metallfolie überzogen. Es gibt glänzende und matte Laminierungen. Sie werden mit Hilfe einer besonderen Laminiermaschine aufgebracht und bieten exzellenten Schutz vor Schmutz, Feuchtigkeit und Abnutzung. Die Laminierung kann auch aus ästhetischen Gründen vorgenommen werden.

    Verleimen - Kleben

    Die Verbindung von zwei oder mehr Kartonbögen mittels Klebstoff oder Wachs.

    Ritzen

    Der Karton wird mit einer feinen Ritzung versehen, um eine Art flex i bles Scharnier zu schaffen. Eine geritzte Linie ist nicht so dauerhaft wie eine gerillte Linie (siehe auch ‘ Rillen’).

    Stanzen

    Gestanzt wird, wenn der Karton in eine bestimmte Form gebracht wird, z.B. um einen Zuschnitt herzustellen, der dann als Faltschachtel gefaltet und aufgerichtet werden kann. Nach dem Drucken erfolgt das Stanzen und Rillen gleichzeitig in einer Stanzmaschine (Autoplatine). Der Stanz- und Rillvorgang kann mit einem Prägedruckvorgang kombiniert werden (siehe ‘ Prägen’).

    Haltepunkte (Brücken)

    Haltepunkte/ Brücken sind nicht gestanzte Bereiche, die die Zuschnitte zusammenhalten und die Handhabung während der anschließenden Weiterverarbeitung erleichtern.

    Perforieren

    Eine Reihe von ausgestanzten Löchern oder unterbrochene Stanzlinien, die z.B. das Abreißen eines Coupons oder einer Antwortkarte vereinfachen.

    Rillen

    Um das Falten zu erleichtern, wird eine genau festgelegte Falzlinie oder Rille angebracht. Eine perfekte Rille gleicht einem Scharnier und ermöglicht dadurch das korrekte Falten einer Faltschachtel.

    Prägen

    Prägen bedeutet, dass der Karton mit einem genau festgelegten, dauerhaften Reliefmuster versehen wird. Bevor der Faltschachtelkarton geprägt wird, wird er meist bedruckt oder mit Folie veredelt. Handelt es sich um ein erhabenes Profil, wird es als positiv bezeichnet. Ist es ein vertieftes Profil, wird es als negativ bezeichnet. Eine Prägung ohne Farbe wird als Blindprägung bezeichnet. Prägungen können auch die gesamte Oberfläche mit einem Muster abdecken.

    Heissfolienprägung

    Ein Text oder ein Muster wird mit Metallfolie auf dem Faltschachtelkarton aufgebracht. Dies geschieht durch Einsatz eines Metallstempels und unter Zuführung von Hitze, oft in Kombination mit einem Prägevorgang.

    Falzen ohne vorheriges Rillen

    Bezeichnet das Falzen von Faltschachtelkarton ohne vorheriges Rillen oder Ritzen (siehe ‘Rillen’ und ‘ Ritzen’). Dies geschieht gewöhnlich in einer Falzmaschine.

    Aufrichten

    Ein gestanzter und gerillter Kartonzuschnitt wird zu einer Faltschachtel aufgerichtet (siehe “Stanzen” und “ Rillen”).

    Dimensionsstabilität

    Die Stabilität eines Kartonbogens bei Veränderungen wie z.B. dem Feuchtigkeitsgehalt. Dimensionsstabilität ist wichtig beim Druck und bei der Weiterverarbeitung, um Passerdifferenzen zu vermeiden (siehe auch ‘ Registerhaltigkeit’).

    Tiefdruck

    Tiefdruck ist ein direktes Druckverfahren, bei dem die druckenden Stellen aus vielen kleinen Vertiefungen (Näpfchen) bestehen, die in eine Druckform (Druckzylinder) aus Kupfer eingraviert und mit Druckfarbe gefüllt werden. Tiefdruckmaschinen sind meist Rollendruckmaschinen, die mit sehr hohen Geschwindigkeiten drucken. Der Tiefdruck eignet sich aufgrund der möglichen hohen Auflagenzahl und geringen Kosten pro produzierter Einheit am Besten für grosse Druckauflagen. Das Verfahren erzielt eine gute Bildreproduktion.

Lebensmittel Verpackungen

Hier erfahren Sie alles zum Thema «Lebensmittel Verpackungen». Weitere Infos gibt es in diesem PDF.

  • Die übergeordnete EG-RahmenVerordnung Nr. 1935/2004 verlangt im Artikel 3: "Materialien und Gegenstände ... sind nach guter Herstellungspraxis so herzustellen, dass sie unten den normalen oder vorhersehbaren Verwendungsbedingungen keine Bestandteile auf Lebensmittel in Mengen abgeben, die geeignet sind:

    • Die menschliche Gesundheit zu gefährden oder

    • Eine unvertretbare Veränderung der Zusammensetzung der Lebensmittel herbeiführen oder

    • Eine Beeinträchtigung der organoleptischen Eigenschaften (Farbe, Geruch, Geschmack) der Lebensmittel herbeizuführen

    In der Schweiz nimmt LMG Art. 23 diese Anforderung auf. Diese Anforderungen gelten für alle Verpackungsmaterialien. Ausführende Gesetzgebungen, z.B. die EU Richtlinie 2002/72 (samt Ergänzungsrichtlinien) für Kunststoffe, sind Interpretationen dieser Grundanforderung. Wenn eine solche spezifische Gesetzgebung fehlt (z.B. für Papier/Karton), ist die Herstellerkette selber für den Nachweis der Einhaltung dieses Artikels verantwortlich.

    Die gleiche Verordnung verlangt eine produktbegleitende Deklaration für die nächste Stufe in der Herstellerkette und eine in-house Dokumentation der Konformitätsarbeit, die nur den zuständigen Behörden gegenüber offengelegt werden muss.

    Die EU GMP-Verordnung 2023/2006 betont die prozessorientierte Konformitätsarbeit und listet dazu nötige Mittel auf:

    • Qualitätssicherungs- und -kontrollsystem (Art. 3)

    • Ausreichendes und kompetentes Personal (Art. 5)

    • Spezifikation der Ausgangsmaterialien (Art. 5)

    • Schriftliche Dokumentation (Art. 7)

    Alle Beteiligten der Herstellerkette sind mitverantwortlich und müssen ihren Beitrag dokumentieren (auf Papier oder elektronisch) und den zuständigen Behörden auf Verlangen offen legen. Nur Substanzen und Komponenten dürfen verwendet werden, die für die Anwendungen in Lebensmittelverpackungen vorgesehen worden sind, das heisst wofür der Hersteller die Konformitätsarbeit für Anwendungen im Lebensmittelbereich geleistet hat.

  • Jeder an der Herstellung von Lebensmittelverpackungen beteiligte Betrieb muss für das von ihm hergestellte Produkt folgendes wissen:

    • Die finale Anwendung (Art des verpackten Lebensmittel, Abfüll- und Lagerbedingungen, Haltbarkeit und weitere wichtige Eigenschaften)

    • Welche Substanzen migrieren können

    • Welche Substanzen im Lebensmittel Probleme verursachen können

    Wenn die Anwendung für die Garantie der Konformität nicht genügend genau bekannt ist, muss der Hersteller alle jene Informationen weiter geben, welche die Käufer für ihre Konformitätsarbeit benötigen. Für jede migratinsfähige Substanz muss die Sicherheit nachgewiesen werden, zum Beispiel durch Verweis auf eine Liste der in der EU autorisierten Substanzen. Die Konformität mit Migrationslimiten kann auf verschieden Arten ermittelt werden, durch:

    • Berechnung der maximalen Migration auf Grund von Worst Case Annahmen (zum Beispiel totale Migration)

    • Mathematische Modellierung der Migration

    • Analysen, die zum Teil aufwändig und kostenintensiv sind

    Jeder Hersteller, der eine Substanz einbringt, ist für diese, deren Verunreinigung und die bei der weiteren Verarbeitung entsehenden Reaktionsprodukte verantwortlich. Insbesondere auf frühen Herstellerstufen ist es allerdings oft nicht möglich oder nicht erwünscht, die Garantie für die Konformität zu übernhemen, zum Beispie weil die Migration nicht voraussehbar ist. Das verpflichtet denjenigen, der eine Substanz einführt, die rechtliche Verantwortlichkeit zu delegieren, das heisst die nicht abgeschlossene Arbeit an seinen Kunden weiter zu geben (siehe Deklaration).

    Der Kunde weiss damit, welche Konformitätsarbeit er sich mit einem Produkt aufbürdet und kann gegebenenfalls auf ein anderes mit einfacherer Konformitätsarbeit ausweichen. Möglicherweise muss oder will er die ausstehende Arbeit ebenfalls an ein nachgelagerte Stufe weiter geben, muss dies aber wiederum seinem Kunden gegenüber offen legen. Dieses System lässt keine Ausweichmöglichkeiten zu: Für alle Substanzen und Aufgaben, die nicht in der Deklaration benannt sind, übernimmt deren jeweiliger Aussteller die volle rechtliche Verantwortung. Eine pauschale Ablehnung von Verantwortung ohne Auflistung spezifizierter delegierte Aufgaben ist nicht möglich.

    Was ist eine Konformitätserklärung?

    Der Unterzeichnende erklärt Konformität. Von Gesetzes wegen ist die Papier und Karton verarbeitende Branche nicht verpflichtet Konformität zu erklären. Für nicht delegierte Aufgaben übernimmt der Unterzeichnende automatisch (stillschweigend) die Verantwortung. Somit ist der Weg der Konformitätsarbeit auch für diese Branche der einzig gangbare Weg.

    Was ist Lebensmittelkontakt?

    Wenn eine Migration von der Verpackung ins Lebensmittel nicht ausgeschlossen werden kann, besteht Lebensmittelkontakt. Lebensmittelkontakt setzt nicht zwingend eien Berührung voraus, eine Migration kann auch mittels Verdampfung und Rekondensation stattfinden.

  • Die Konformitätsarbeit verlangt eine produktbegleitende Deklaration für die nächste Stufe in der Wertschöpfungskette und eine In-house Dokumentation der Konformitätsarbeit.

    In-house Dokumentation

    Die In-house Dokumentation belegt Behörden gegenüber die geleistete Konformitätsarbeit, wie sie sich aus den gesetzlichen Anforderungen und der guten Herstellungspraxis ergibt. Sie listet die möglicherweise migrierenden Substanzen auf:

    • Die selber hinzugefügten

    • Jene wofür der Liferant die Konformitätsarbeit delegiert hat und hält fest:

      • für welche und mit welchen Argumenten die Konformitätsarbeit abgeschlossen ist

      • für welche die Arbeit delegiert werden muss

    Meistens wird der Hersteller den Verwendungsbereich seines Produkts einschränken: Er übernimmt die Verantwortung nur innerhalb dieser Spezifikationen (die er sinnvollerweise mit dem Kunden abgesprochen hat). Für andere Anwendungen oder Anwendungsbedingungen kann er die Konformitätsarbeit delegieren.

    Deklaration

    Die Produktbegleitende Deklaration beinhaltet:

    • Die Bestätigung der guten Herstellpraxis für den Lebensmittelkontakt (ohne diese ist ein Produkt nicht für Lebensmittelkontaktmaterialien verwendbar)

    • Spezifikationen und Einschränkungen von Anwendungen / Anwendungsbedingungen, wofür die Verantwortung übernommen wird

    • Substanzen, deren Migration oder toxikologische Absicherung noch zu kontrollieren ist

    • Weitere delegierte Konformitätsarbeiten zum Beispiel Identifikation und toxikologische Absicherung gewisser Verunreinigungen und möglicher Reaktionsprodukte

    Vorsicht: Für jede nicht delegierte Konformitätsarbeit trägt der Unterzeichnende die Verantwortung für sein Produkt (implizite Konformitätserklärung).

    Swisscarton Mitgliedsbetriebe sollten von allen ihren Lieferanten zwingend eine Deklaration im Sinne einer Stoffzusammensetzung einfordern. Die Substanzen, die benannt werden, müssen weiter verfolgt werden; die Substanzen, die nicht benannt werden, gelten als konform.

    Offenlegung oder Geheimhaltung

    Wird die Konformität für bestimmte Substanzen garantiert, ist die Geheimhaltung gemäss EU-Recht weitgehend gewährleistet. Die in-house Dokumentation, welche die Konformitätsarbeit begründet, muss nur den Behörden auf Verlangen offen gelegt werden. Die nicht abgeschlossene Konformitätsarbeit, also Substanzen für die keine abschliessende Garantie übernommen werden kann, muss dagegen an den Kunden delegiert werden.

  • Es ist wichtig darauf zu achten, dass der Auftraggeber alle notwendigen Informationen an die Lieferanten weitergibt, damit diese beurteilen können, welche Art von Verpackung, welche Rohstoffe etc. überhaupt in Frage kommen können, um die Migration von Substanzen möglichst gering zu halten.

    Die Konformitätserklärung nimmt wenn möglich auf die Spezifikation Bezug bzw. wenn der Nahrungsmittelhersteller diese nicht genügend vorlegen kann, präzisiert die Konformitätserklärung wofür das Produkt geeignet ist (=Anwendungsbereiche, Anwendungsbedingungen) und wofür es nicht geeignet ist (= Einschränkungen). Um es noch einfacher auszudrücken: eine Konformitätserklärung ist immer spezifisch, d.h. bezieht sich auf einen bestimmten Anwendungszweck.

    Wesentliche Punkte einer Spezifikation:

    Lebensmittel Bezeichung

    Lebensmittel Kategorie

    • Wässriges Lebensmittel

    • Alkalisches oder saures Lebensmittel

    • Alkoholhaltiges Lebensmittel

    • Fettiges Lebensmittel

    Lebensmittelverarbeitung

    • Wärmebehandlung

    • Andere Verarbeitungen

    Verpackungsprozess

    • Thermoformen

    • Schrumpfen

    • Andere Verfahren

    Konservierungsverfahren

    • Tieffrieren

    • Wärmebehandlung

    • Alkoholbesprühung

    • Schutzatmosphäre

    • Luftdichtigkeit

    • Abfülltemperatur

    • Andere Verfahren

    Lagerbedingungen des Fertigprodukts

    • Raumtemperatur

    • Kühllagerung

    • Tiefkühllagerung

    • Andere Lagerung

    Haltbarkeit des Fertigproduktes

    • Maximale Haltbarkeit

    • Gewünschte Luftfeuchtigkeit

    Zubereitung des Fertigproduktes

    • Mikrowelle

    • Backofen

    • Wasserbad / Steamer

    • Fertiggericht in Verpackung

    • Andere Zubereitungsart

  • Die Swisscarton Mitgliedbetriebe unternehmen grosse Anstrengungen, um ein sicheres Produkt herzustellen. In der folgenden Aufstellung finden sich die wichtigsten Massnahmen:

    Rohstoffe

    • Auswahl der Rohstoffe nach vorab mit den Kunden festgelegten Spezifikationen

    • Wenn möglich, Einsatz von migartionsarmen Komponenten (z.B. migrationsarme Druckfarben) oder Komponenten bekannter geringer Toxizität, wofür die Konformität ohne Migrationsmessung garantiert werden kann.

    • Einforderung aktueller Deklarationen der Lieferanten

    • Keine Annahme von Deklarationen mit generellen Disclaimers (generelles Abschieben der Verantwortlichkeit)

    • Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe

    Verarbeitung, Lagerung, Vertrieb

    • Implementierung geeigneter Qualitätsmanagementsysteme

    • Bestimmung eines Qualitätsverantwortlichen

    • Ausführliche Dokumentation der Prozesse

    Hygienemassnahmen

    • Konsequente Einahltung der Hygienemassnahmen in den Prozessen

    • Hygiene-Anforderungen an die Produktionsstätten, z.B. Schutz und Reinigung von Grundstücken, Gebäude, Arbeitsmaterialien usw.

    • Kontaminationskontrolle, z.B. Reinigen, Schädlingsbekämpfung, Abfallbehandlung, Lagerung

    • Personalhygiene, z.B. Arbeitskleidung, Pausenräume, sanitäre Anlagen

    • Stärkung des Hygienebewusstseins bei den Mitarbeitenden

  • Die Revision der Verordnung über Bedarfsgegenstände (SR 817.023.21) führt eine Regelung für Verpackungstinten ein. Die revidierte Verordnung trat am 1. April 2008, mit einer zweijährigen Übergangsfrist, das heisst per 1. April 2010 in Kraft. Die Regelung enthält eine Positivliste der zulässigen Stoffe: Es dürfen nur Stoffe verwendet werden, welche auf der Positivliste des BAG aufgeführt sind. In der Liste A sind die toxikologisch abgesicherten Substanzen enthalten, teilweise mit einer an die Substanz angepassten Migrationslimiten, in der Liste B die nicht abgesicherten Substanzen, die nur bis zu 10 ug/kg ins Lebensmittel migrieren dürfen. Die Regelung gilt auch für Importprodukte!

    Welche Auswirkungen hat die Umstellung der Farben?

    Zurzeit sind noch nicht alle Farbtöne (wie in den bekannten Farbsystemen) im Handel erhältlich

    Die Anforderungen an die Produktion sind anspruchsvoller

    Die migrationsarmen Druckfarben sind wesentlich teurer als konventionelle Farben

    Höhere Herstellkosten (aus den genannten Gründen) müssen überwälz werden

  • Wechselwirkung zwischen Verpackung und Füllgut

    Unter Migration versteht man den Übergang beziehungsweise die Wanderung von Stoffen zwischen dem Füllgut und der Lebensmittelverpackung. Folgende Wechselwirkungen können stattfinden:

    Penetrations-Migration

    Übergang einer Substanz aus der Verpackung in das Lebensmittel, wie auch umgekehrt

    Abklatsch-Migration (Set off)

    Es können Substanzen, durch den Druck im Stapel oder im Rollenwickel, von der bedruckten Oberseite auf die Lebensmittelkontaktseite übergehen.

    Verdampfungs-Migration

    Migration durch Verdampfen von flüchtigen Substanzen beim Erhitzen (z.B. Kochen, Backen oder Garen von Tiefkühlprodukten in Originalverpackungen)

    Destillations-Migration

    Migration durch Dampf-Destillation während des Koch-/ Back- oder Sterilisationsvorgangs.

    Testverfahren

    Chemische Analyse: Damit die Menge der migrierten Stoffe ermittelt werden kann, werden Simulantien eingesetzt. Sie weisen vergleichbare Eigenschaften auf, wie das zu verpackende Lebensmittel. Diese werden nach einer festgelegten Einwirkzeit unter genau definierten Bedingungen, wie Temperatur und Raumfeuchte auf migrierte Bestandteile überprüft.

    Sensorische Analyse: Die Verpackung wird auf migrierende Stoffe überprüft, die das Lebensmittel geruchlich oder geschmacklich verändern können. Hierbei werden Proben aus der Produktion mit Testsimulantien (oftmals Schokolade) für eine gewisse Zeit in ein neutral riechendes sauberes Glas eingeschlossen. Danach wird die Probe durch geschultes Personal auf geruchliche Veränderungen überprüft und bewertet.

    Globalmigration: Ist unspezifisch

    Spezifische Migrationsanalyse: Man kann nur finden was man kennt!

  • MINERALÖLE IN VERPACKUNGEN - ZUM STAND DER DISKUSSION

    Wenn es um die Frage der Vermeidung geht, dann stehen sich zwei Sichtweisen gegenüber, die kurzfristig beinahe unvereinbar sind. Da ist zum einen der Schutz des Konsumenten, der eine möglichst weitgehende Verbannung von schädlichen Kohlewasserstoffen im Nahrungsmittel anstrebt (und damit auch in der Verpackung). Grosse Nahrungsmittelhersteller stellen sich auf den Standpunkt, dass die Produktsicherheit nicht verhandelbar sei. Zum anderen ist die Sicht des Stoffkreislaufs (Recycling) zu erwähnen. Dieser funktioniert nun mal nur mit denjenigen Sekundärrohstoffen, die es in einer Qualität am Markt gibt, welche von den Recyclern wenig beeinflusst werden kann.

    Alte Kartonverpackungen sind als Altpapierrohstoff eher marginal, die grosse Menge stammt aus Zeitungen, Zeitschriften und anderen Drucksachen. Und dort zählen in erster Linie die Funktionalität und die technischen Eigenschaften etablierter Druckverfahren. Auch verständlich, dass Zeitungsverleger nicht „ohne Not“ auf andere, mineralölfreie Farben umstellen möchten, denn damit sind Kosten verbunden.

    Die Karton herstellende und verarbeitende Industrie hat aber trotzdem ein eminentes Interesse daran, dass die Rohstoffe sauberer werden. Und sie will, wenn immer möglich, weiterhin Recyclingkarton einsetzen. Denn ein Ersatz mit Frischfaserkarton ist aus Kapazitätsgründen weder kurz- noch mittelfristig zu bewerkstelligen. Deshalb müssen alle einen Beitrag leisten. Die Frage der gesetzlichen Regelung von Mineralölen in Verpackungen wird in Deutschland entschieden werden. In der Schweiz ist die Thematik aber schon seit längerem in Bearbeitung. Die Hersteller haben mit der Umstellung und in der Wahl der Rohstoffe Anpassungen vorgenommen, soweit es möglich ist. Es bleibt zu hoffen, dass eine Lösung mit Augenmass gefunden wird.

    Ausgangslage

    Seit rund einem Jahr wird die Problematik des Übergangs von Mineralölen aus Verpackungsmaterialien auf Lebensmittel intensiv diskutiert. Ausgelöst durch Untersuchungen spezialisierter Labors hat sich gezeigt, dass verschieden Typen von Mineralölen über die Gasphase auf das Lebensmittel übergehen (migrieren) können. Diese Mineralöle stammen vornehmlich aus Druckfarben, insbesondere aus Zeitungsdruckfarben, die über das Altpapierrecycling in den Karton gelangen. Aber es gibt auch andere Quellen.

    Quellen des Mineralöls in Lebensmitteln

    • Quellen von Mineralölen in Lebensmitteln können sein:

    • Das Lebensmittel selber, wenn die Rohstoffauswahl mangelhaft ist oder eine Verunreinigung durch einen vorangegangenen Produktionsprozess erfolgte

    • Die Primärverpackung, z.B. Recyclingkarton, die aus mineralölhaltigen Altpapieren hergestellt ist. Meistens stammt das Mineralöl aus den Druckfarben, die für den Zeitungs- und Magazindruck verwendet werden

    • Die Sekundärverpackung, z.B. Wellkarton, die aus mineralölhaltigen Altpapieren hergestellt ist

    • Die Druckfarben für Primär- und Sekundärverpackungen selber

    • Mineralölhaltige Kunststoff-Innenbeutel

    Toxikologischer Sachverhalt

    Unter Toxikologen werden leichte Kohlenwasserstoffverbindungen als für die menschliche Gesundheit gefährlich erachtet. Es gibt sehr viele und komplexe Gemische und nicht alle sind gleichermassen gesundheitsgefährdend. Man unterscheidet u.a. MOSH (mineral oil saturated hydrocarbons; gestreckte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindungen mit Wasserstoff wie Alkane, Naphthene) und MOAH (mineral oil aromatic hydrocarbons; Aromatische ringförmige Kohlenwasserstoffverbindungen mit Doppelbindungen). Für MOSH (kürzerkettige gesättigte Kohlenwasserstoffe) gibt es Daten aus Tierversuchen, welche zeigen, dass durch Ablagerungen Organe wie die Leber, Herzklappen oder Lymphknoten geschädigt werden. Diese Stoffe werden im Körper lebenslang akkumuliert und können grösstenteils nicht mehr abgebaut werden. Sie können zu Organentzündungen führen.

    Bei der Aromatenfraktion (MOAH) kennt man einige Kanzerogene (Benzpyrene, Polyaromatische Kohlenwasserstoffe). Für einen Grossteil der Gemische fehlen allerdings noch grundlegende Daten und insbesondere Studien zur Frage, ob die Aufnahme Krebs auslösen könnte. Aktuell arbeiten die zuständigen wissenschaftlichen Behörden, einschliesslich der europäischen Sicherheitsbehörde EFSA, zur weiteren Einschätzung an einer verfügbaren validierten Analysemethode sowie an der toxikologischen Bewertung der Stoffe und der Erweiterung der Datenlage. Eine abschliessende Risikoabschätzung ist derzeit noch nicht möglich.

    Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) verweist in seinem Positionspapier „Fragen und Antworten zu Mineralöl-Übergängen aus Verpackungsmaterialien aus Lebensmittel“ darauf, dass gemeinsame Anstrengungen nötig sind die unerwünschte Kontamination abzuwenden.

    Siehe BfR Papier: Übergänge von Mineralöl

    sowie Fragen und Antworten zu Mineralöl-Übergängen aus Verpackungsmaterialien auf Lebensmittel auf der BfR Website

    Haltung der Behörden

    Die Behörden stecken in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite sehen die Umweltbehörden den Stoffkreislauf „Neupapier - Altpapier – Neupapier“ gefährdet, wenn Recyclingkarton für Lebensmittelkontakte gebannt werden sollte. Zwar lassen sich alte Zeitungen und Zeitschriften nach wie vor wieder zu Zeitungspapier und anderen grafischen Papieren verwerten, aber das löst auch dort das Problem der möglichen Mineralölkontamination nicht zufriedenstellend. Und so grosse Mengen Frischfaserkarton gibt es derzeit gar nicht, dass man den Recyclingkarton eins zu eins ersetzen könnte. Eine akzentuierte Rohstoffverknappung wäre die unausweichliche Folge.

    Die Lebensmittelaufsichtsbehörden sehen vor allem den Schutz des Konsumenten im Vordergrund und wollen jegliche Kontamination unterbinden. Sie plädieren für restriktive Grenzwerte, welche faktisch den direkten Kontakt von Recyclingkarton mit dem Lebensmittel unmöglich machen würde. Alternative Modelle, die diskutiert werden, sind die Erstellung einer Liste von Nahrungsmitteln, welche aufgrund bekannter Messresultate (und dem entsprechenden Migrationsverhalten) nicht mit Faltschachteln aus Recyclingkarton in Verbindung kommen sollten.

    Wie immer es herauskommen mag, es ist zu vermuten, dass die deutschen Behörden, welche sich europaweit am intensivsten mit diesen Fragen beschäftigen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen entscheiden werden. Nach dem gewohnten Muster würde dann früher oder später eine europaweite Regelung im Rahmen der EU implementiert werden. Dieser Regelung dürfte sich dann auch die Schweiz anschliessen.

    Haltung der Karton verarbeitenden Industrie

    Angesichts der unsicheren Wissenslage wird zur Vorsicht geraten. Es wird empfohlen bei der Bedruckung von Lebensmittelverpackungen aus Karton nur migrationsoptimierte Druckfarben und bei der Bedruckung von allen anderen Verpackungen aus Karton nur mineralölfreie Druckfarben einzusetzen.

    Bei der Auswahl der Rohstoffe ist ebenfalls Vorsicht angebracht. Je nach Art des zu verpackenden Lebensmittels ist Frischfaserkarton die unbedenklichere Wahl. Recyclingkarton kann eingesetzt werden, wenn zusätzlich eine Barriere zwischen Verpackung und Lebensmittel eingefügt ist. Als Barrieren kommen aluminiumbeschichtete Kunststoffe oder undurchlässige Papierbeschichtungen in Frage.

    Recyclingkarton kann ferner eingesetzt werden, wenn durch geeignete Tests nachgewiesen werden kann, dass keine gesundheitsgefährdenden Mengen von Mineralöl migrieren. Für die Durchführung der Test ist allerdings einiger Aufwand nötig. Recyclingkarton kann auch eingesetzt werden, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Zeitdauer für eine Migration zu kurz ist (z.B. nur mehrere Stunden). Im Übrigen hält sich die Karton verarbeitende Industrie wie bisher an die Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zur Beschaffenheit von Recyclingpapieren und –kartons (BfR Empfehlung XXXVI)

    Im Sinne einer recyclingorientierten Kreislaufwirtschaft sollte der Kreis der Verantwortlichen auf Drucker und Papierverarbeiter erweitert werden. Bereits bei der Erzeugung ihrer Produkte (z.B. Zeitungdruck) sollten mineralölfreie Farben zum Einsatz kommen. Derzeit wird eine Umstellung aus technischen und wirtschaftlichen Gründen abgelehnt. Eine Umstellung wird bestimmt nicht ohne Schwierigkeiten gehen, aber so wie es heute im Verpackungsdruck möglich ist (und vielerorts bereits realisiert), migrationsfreie Farben einzusetzen, so sollte es mit entsprechenden technischen Massnahmen auch möglich sein, im Akzidenzdruck andere Farbsysteme einzusetzen, die keine Altlasten für das Recycling hinterlassen.

    Gute Herstellpraxis

    Eine Verpackung für Nahrungsmittel ist ein Gebrauchsgegenstand nach Lebensmittelgesetz und der Hersteller einer solchen Verpackung ist in der Pflicht, alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, damit sein Produkt die Einhaltung der gesetzlichen Ziele (kein Gesundheitsgefährdung) gewährleistet. Er ist – gemäss Jargon des Gesetzes - zur Selbstkontrolle verpflichtet. Dieser Begriff – Selbstkontrolle – muss im betrieblichen Alltag mit Leben erfüllt werden.

    In der betrieblichen Praxis erfolgt dies durch die gute Herstellungspraxis. Dazu gehört u.a. die Sicherstellung guter Verfahrenspraktiken (BRC System, Qualitätssicherung), die Durchleuchtung des Betriebs gemäss HACCP Konzept (Risikoanalyse und –beurteilung) mit der Festlegung kritischer Kontrollpunkte, die Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit (was Dokumentationssysteme voraussetzt), die regelmässige Entnahme von Proben, die Durchführung von Analysen etc.

    Die Schweizer Hersteller von Kartonverpackungen unternehmen alles um ihrer Verantwortung für die Inverkehrbringung lebensmitteltauglicher Verpackungen gerecht zu werden.

  • Bedarfsgegenstand

    Der Begriff Bedarfsgegenstand ist etwas verwirrlich, weil er im schweizerischen Recht anders gebraucht wird als im deutschen Recht.

    Nach Schweizerischem Rechts bilden Bedarfsgegenstände eine Teilmenge der Gebrauchsgegenstände (Art. 5 Lebensmittelgesetz). Gebrauchsgegenstände bilden den Oberbegriff und umfassen nebst Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen (Bedarfsgegenstände), auch:

    • Kosmetische Mittel

    • Gegenstände, die Schleimhaut-, Haut- oder Haarkontakt haben können

    • Spielzeuge, Malfarben, Schreibgeräte

    • Druckgaspackungen

    • Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge, Scherzartikel.

    Das heisst, Bedarfsgegenstände sind solche, die dazu bestimmt sind im Zusammenhang mit der Herstellung, Verwendung oder Verpackung von Lebensmitteln mit diesen in Berührung zu kommen. Der Begriff Bedarfsgegenstand kommt im LMG jedoch gar nicht vor. Er wird erst auf Stufe der Verordnung (Art. 33 LMV) definiert. Damit ist klar, dass eine Lebensmittelverpackung ein Bedarfsgegenstand ist.

    Nach Deutschem Recht ist Bedarfsgegenstand der Oberbegriff. Als Untergruppen gehören dazu Lebensmittelgebrauchsgegestände, Textilien, sonstige Bedarfsgegenstände.

    In der EU Terminologie entspricht das, was die CH Gesetzgebung als Bedarfsgegenstand bezeichnet und das, was die Deutsche Gesetzgebung als Lebensmittelgebrauchsgegenstand bezeichnet, Food Contact Material (FCM).

    Expositionsanalyse

    Eine Expositionsanalyse ist eine Versuchsanordnung, die Aufschluss zur Frage gibt, ob und wie eine Substanz gesundheitschädigende Folgen hat. Die Versuchsanordnung kann Versuche an Lebewesen beinhalten. Erst aufgrund von Expositionsanalysen kann erkannt werden, ob und in welchen Mengen Substanzen toxisch sind.

    Delegation der Konformitätsarbeit

    Grundsätzlich trägt jede Stufe der Herstellungskette die Verantwortung für alle Stoffen, Substanzen und die damit verbundenen Wirkungen des Produktes. Eine generelle Delegation der Verantwortung ist nicht möglich. Hingegen kann die Konformitätsarbeit unter bestimmten Voraussetzungen für spezifische (d.h. genau zu bezeichnende Stoffe / Substanzen) an nachgelagerte Stufen delegiert werden.

    HACCP

    heisst Hazard Analysis and Critical Control Points und ist eine Methode der Risikoanalyse und damit Teil des Risikomanagements.

    Konformitätsarbeit

    Die Konformitätsarbeit umfasst alle Arbeiten, Dokumente, Prozesse und Tests, welche den Nachweis erbringen, dass Materialien und Gegenstände, die mit Lebensmittel in Kontakt kommen, diese nicht beeinträchtigen oder verändern, damit es zu keiner Beeinträchtigung der Gesundheit des Konsumenten kommt. Dieser Nachweis der Konformität (=Übereinstimmung) erfolgt mit Bezug auf das geltende (=aktuelle) Lebensmittelrecht. Die vollständige Konformitätsarbeit wird anhand von schriftlichen Dokumenten festgehalten. Es gibt zwei Kategorien dieser Dokumente: die erste ist die produktbegleitende Deklaration (schriftliche Konformitätserklärung), die zweite ist die in-house Dokumentation aller vertraulichen Dokumente.

    Produktbegleitende Deklaration (Konformitätserklärung)

    Die produktbegleitende Deklaration ist eine schriftliche Erklärung, welche zusammen mit einem Produkt dem Käufer übergeben wird. Sie bezeugt für Materialien und Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, dass die für diese Materialien und Gegenstände geltenden lebensmittelrechtlichen Vorschriften eingehalten sind. Synonyme Begriffe für produktbegleitende Deklaration sind "certificate of compliance" oder "declaration of compliance" oder Konformitätserklärung. Die Konformitätserklärung nimmt nach Möglichkeit Bezug auf die erteilten Spezifikationen des Lebensmittelherstellers.

    Inverkehrbringer

    Laut Verordnung EG 1935/2004 Art. 2 Abs. 1 lit.b) ist der Inverkehrbringer derjenige, der Materialien und Gegenstände für Verkaufszwecke bereithält, anbietet, verkauft, vertreibt oder in anderer Weise weitergibt. Dies beinhaltet das Anbieten zum Verkauf und jede andere Form der Weitergabe, gleichgültig, ob unentgeltlich oder entgeltlich.

    Migration

    Unter Migration wird der Übergang von Stoffen zwischen der Verpackung und dem Lebensmittel (Füllgut) verstanden. Man unterscheidet verschiedene Formen der Migration.

    Penetrations-Migration= Migration von der bedruckten Seite durch das Drucksubstrat hindurch auf die unbedruckte Rückseite (und von dort ins Lebensmittel).

    Abklatsch-Migration= Migration von der bedruckten Seite auf die unbedruckte Gegenseite des Drucksubstrates im Stapeln oder in der Rolle (und von dort ins Lebensmittel)

    Verdampfungs-Migration= Migration durch Verdampfen von flüchtigen Substanzen im Druck-/Verpackungssubstrat als Folge von Erhitzen (z.B. Kochen, Backen oder Garen von Tiefkühlprodukten in der Originalverpackung)

    Destillations-Migration= Migration durch Dampf-Destillation während des Koch-, Back- oder Sterilisationsvorganges.

    NIAS (not intentionally added substances)

    Nicht absichtlich zugefügte Substanzen: dabei kann es sich um Reaktionsprodukte handeln, die entstehen, wenn zwei oder mehrere Stoffe in einem Produkt reagieren oder es kann sich um Verunreinigungen handeln, die aus einem Rohstoff stammen, bei dem aus unterschiedlichen Gründen nicht hergeleitet werden kann, woher diese Stoffe kommen und um welche Stoffe es sich handelt (z.B. Fremdstoffe im Altpapier).

    Risikoanalyse

    Die Frage, ob ein Gebrauchsgegenstand sicher ist, beurteilt sich anhand der Risikoanalyse. Das Risiko kann häufig aufgrund von Abschätzungen und Berechnungen ermittelt bzw. ausgeschlossen werden. Wenn man dies nicht tun kann, empfiehlt es sich unter Umständen Tests durchzuführen (z.B. Migrationstests).

    Risikoanalyse ist:

    • Risikobewertung:

      • Gefahrenidentifizierung

      • Gefahrenbeschreibung

      • Expositionsabschätzung

      • Risikobeschreibung

    • Risikomanagement:

      • Risikobeurteilung (Gewichtung, Abwägung etc.)

      • Massnahmen (abgeleitete Handlungskonzepte)

    • Risikokommunikation:

      • interaktiver Austausch von Informationen aller Akteuere

      • die Festhaltung der Probleme beim Risikomanagement

    Selbstkontrolle

    Sowohl nach europäischem Recht als auch nach schweizerischem Lebensmittelrecht muss jeder, der Lebensmittel und Gebrauchsgegestände herstellt und in Verkehr bringt dafür sorgen, dass die Waren den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Die Verpflichtung zur Selbstkontrolle ist die Grundlage der Konformitätsarbeit.

    SML (engl. specific migration limit)

    Dieser Wert ist ein Grenzwert, der besagt wieviel von einer einzelnen (=spezifischen) Substanz in der Verpackung maximal auf ein Lebensmittel übergehen (=migrieren) darf. Der Grenzwert bezieht sich allerdings nicht auf den Übergang an sich, sondern auf die maximal zulässige Aufnahmemenge eines erwachsenen Menschen (60kg) bei einer täglichen Nahrungsaufnahme von 1 kg.

    Spezifikation

    Unter Spezifikation versteht man die Beschreibung des Nahrungsmittels und die damit verbundenen Verarbeitungsprozesse. Dazu gehören insbesondere Hinweise, wie das Lebensmittel gelagert wird, wie lange es gelagert wird, wie es zubereitet wird etc. Die Konformitätserklärung einer Verpackung nimmt auf die Spezifikation Bezug, d.h. besagt (im einschliessenden Sinne) für welche Anwendungsbereiche unter welchen Bedingungen es verwendet werden darf bzw. besagt (im ausschliessenden Sinne) wozu es nicht verwendet werden darf.

    TDI

    Dieser Wert (tolerable daily intake = maximal zulässige tägliche Aufnahmemenge) besagt, bis zu welcher Menge eine Substanz auf täglicher Basis eingenommen werden darf, ohne dass Vergiftungen, toxische Beeinträchtigungen zu gewärtigen sind. Der TDI ergibt sich aufgrund Untersuchungen an lebenden Zellen, Tieren oder Menschen.

JOINT INDUSTRY GROUP (JIG)

Joint Industry Group Bild

Die Joint Industry Group on packaging for food contact hat sich zum Ziel gesetzt, sichere Verpackungen für die Nahrungsmittelindustrie zu produzieren. Im Wissen darum, dass das nur geht, wenn sich Nah-rungsmittelhersteller im gleichen Sinne um die Verpackung kümmern wie um das Lebensmittel selber, können die Voraussetzungen geschaffen werden, den Austausch aller nötigen Informationen ange-fangen von den Rohstofflieferanten, über die Verarbeiter, Abpacker bis und mit Inverkehrbringer (Detailhändler) sicherzustellen. Wenn die Schweizer Verpackungsindustrie es schafft durch etablierte Vorgehensweisen und Prozesse zusammen mit den Lieferanten und den Abnehmern einen Goldstandard zu schaffen, der, was Sicherheit, Verlässlichkeit und Transparenz betrifft, über allem liegt, was bisher so üblich ist, so wird sie dadurch eine Stärkung ihrer Wettbewerbskraft erhalten.

Link zur Webseite der Joint Industrie Group (JIG) on packaging for food contact